„Historischer Bauverhandlungstag“ in Gröbming

Das Gröbminger Rathaus wird generalsaniert. Investitionssumme: 2,5 Millionen Euro. Im ungenutzten Dachgeschoß entsteht ein Trauungssaal sowie eine begehbare Terrasse. Foto: Tritscher

In Gröbming konnten gleich drei große Bauprojekte auf Schiene gebracht werden. Neben der neuen Polizeiinspektion im Einsatzzentrum fiel auch der Startschuss für die Generalsanierung des Rathauses. Ebenfalls bauverhandelt wurden 54 geförderte Wohnungen.

Die Idee eines Einsatzzentrums ins Gröbming entstand bereits in den 90er-Jahren. „Gut Ding braucht Weile“, schmunzelt Bürgermeister Thomas Reingruber. Mit dem Bau der neuen Polizei-Dienststelle wird das bezirksweit einzigartige Einsatzzentrum nun vollendet. Dieses beinhaltet dann das Rote Kreuz, Bergrettung, Freiwillige Feuerwehr und Exekutive. Bereits um die Jahrtausendwende wurde neben dem Einkaufszentrum MEZ die Ortsstelle des Roten Kreuzes errichtet. 2014 fiel der Startschuss für das neue Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr Gröbming. Im vergangenen Jahr erfolgte der Spatenstich für die neue Bleibe der Bergrettung, welche Ende April ihrer Bestimmung übergeben wird.

Die PI Gröbming ist derzeit noch in einem Siedlungshaus nahe des MEZ-Kreisverkehres angesiedelt. „Die Exekutive hätte einiges in die Hand nehmen müssen, um die Räumlichkeiten nicht nur bezüglich der fehlenden Barrierefreiheit zu adaptieren. Interesse am neuen Standort bestand sofort“, erzählt das Gemeindeoberhaupt. Sobald das Innenministerium grünes Licht gibt, fällt der Startschuss für den Bau. Mit der Polizeiinspektion wird die Lücke im Einsatzzentrum schließlich geschlossen. Komplettiert wird dieses durch den eigenen Hubschrauberlandeplatz. „Ein Krisenstab für das gesamte obere Ennstal wäre hier sehr schnell einsatzbereit“, sieht das Gemeindeoberhaupt den großen Vorteil. Praktisch sei vor allem die Nähe zur Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft mit Internat und Küche für etwaige Verköstigung von Bundesheer-Soldaten.

Rathaus wird generalsaniert

In dem über hundert Jahre alten Gebäude befand sich früher die Volksschule der Gemeinde, im Museum der Turnsaal. In den 70er-Jahren siedelte das Rathaus, früher beheimatet am Kirchplatz, in die Hauptstraße. „Neben kleinen Sanierungen ist hier aber seit Jahrzehnten nichts passiert“, sagt Reingruber. Dach und Dachstuhl sind stark in Mitleidenschaft gezogen, die Fenster undicht, die Heizung muss getauscht werden. Aus dem stillgelegten Kamin wächst ein Baum, der immer wieder zurückgeschnitten wurde.
Sanierung oder Neubau? Gemeinsam mit dem Land Steiermark wurde eine Studie in Auftrag gegeben – eine Generalsanierung ging als günstigste Variante hervor. Derzeit ist mit einer Investitionssumme von 2,5 Millionen Euro zu rechnen, vom Land Steiermark wird die Hälfte übernommen. Das neue Gemeindehaus soll barrierefrei werden, im derzeit unbenutzten Dachgeschoß entsteht ein großer Trauungssaal bzw. Sitzungsraum mit begehbarer Terrasse. Der Mittelstock wird ebenso verändert, die Raumaufteilung bzw. das Raumkonzept wurde von den Mitarbeitern selbst erarbeitet. Die Außenanlage wird neu gestaltet, eine Photovoltaikanlage ist geplant. Im April erfolgen die Ausschreibungen, im Mai die Auftragsvergaben. Bis Mitte nächsten Jahres soll das Projekt dann abgeschlossen sein. Als „Ersatzrathaus“ steht der alte Kindergarten (ehemaliges Kloster) zur Verfügung.

105 neue Wohnungen

Im Süden der PVA sind 105 neue Wohnungen in Planung. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres wurden 51 Wohnungen der Ennstaler Siedlungsgenossenschaft bauverhandelt, nun folgen 54 Wohneinheiten der Rottenmanner Bau- und  Siedlungsgenossenschaft, die in drei Bauabschnitten errichtet werden. „Ein historischer Bauverhandlungstag in Gröbming. Nach langen Planungs- und Projektvorbereitungen konnten in Gröbming mit diesen drei Projekten echte Meilensteine gelegt werden“, freut sich der Bürgermeister.

Ausblick

Auf Wunsch des Kindergemeinderates entsteht am Ahornweg ein neuer Spielplatz. Mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen. Bei der Bürgerversammlung im Juni wird das Gemeindeoberhaupt dann die Neukonzeption des Stoderplatzls, welche in einem Bürgerbeteiligungsprozess erarbeitet wurde, vorstellen. Ebenso präsentiert die Gemeindeführung den Status Quo bezüglich Verkehrslösung B 320/Gewerbegebiet. Neues gibt es auch im Gesundheitsbereich: Ab Anfang 2025 wird es in Gröbming wieder eine Zahnarzt-Kassenstelle geben. Die Ärztin Diana Habersatter siedelt sich in den ehemaligen Ordinationsräumlichkeiten von Martin Katzensteiner (Nähe MS Gröbming) an.

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