VS Bärndorf für ein weiteres Schuljahr gerettet

Ein Kind in der ersten, sechs Kinder in der vierten Klasse. Für das kommende Schuljahr ist der Fortbestand der Volksschule Bärndorf gesichert.

Zu geringe Schülerzahlen haben die Schließung der Volksschule Bärndorf in den Raum gestellt. Bildungslandesrat Werner Amon gibt nun Entwarnung: „Das Bestehen der Volksschule Bärndorf ist für das nächste Schuljahr gesichert.“

Mit einem Standort in Bärndorf und einem im Zentrum von Rottenmann verfügt man in der Stadtgemeinde Rottenmann über zwei Volksschulen. Seit 2017 befinden sich beide Volksschulen unter derselben Leitung. Damals war die Volksschule in Bärndorf noch dreiklassig. Mittlerweile ist die Schülerzahl so stark gesunken, dass in Bärndorf nur mehr einklassig unterrichtet wird. „Nachdem es ein Schulsprengel ist, ist die Schulwahl für die Eltern frei. Sie können selbst entscheiden, ob ihr Kind in Bärndorf oder in Rottenmann die Volksschule besuchen soll“, sagt Direktorin Barbara Schrögnauer. Das war auch damals schon so, als Bärndorf noch eine eigene Schulleiterin hatte, „da gab es Kinder aus Rottenmann, die in Bärndorf zur Schule gegangen sind und umgekehrt“, so Schrögnauer. Doch aufgrund der sinkenden Schülerzahlen hängt schon seit längerer Zeit ein Damoklesschwert über der kleinen Schule in Bärndorf. Auch sie selbst habe nicht gewusst, wie lange die Schule noch geöffnet sein wird. Und das habe sie den Eltern bei der Schuleinschreibung auch gesagt. Denn derzeit befinden sich in der Volksschule Bärndorf nur ein Kind in der ersten und sechs Kinder in der vierten Schulstufe. Die Vorzeichen deuteten darauf hin, dass die Schule auslaufen wird.

Fünf Anmeldungen

Nun gibt es erst einmal Entwarnung, wie Bildungslandesrat Werner Amon mitteilt: „Das Bestehen der Volksschule Bärndorf ist für das nächste Schuljahr gesichert. Ich habe mich persönlich dafür eingesetzt, dass die Schülerinnen und Schüler auch weiterhin diese Schule besuchen können – Eltern können ihre Kinder ohne Bedenken an der Schule einschreiben.“ Rottenmanns Bürgermeister Günter Gangl zeigt sich erleichtert: „Als ehemaliger Schüler der Volksschule Bärndorf liegt mir der Standort natürlich sehr am Herzen und es freut mich, dass es uns gelungen ist, das Weiterbestehen sicherzustellen, vor allem weil auch die umliegenden Ortsteile Edlach und Singsdorf davon profitieren.“ Für das kommende Schuljahr würden bereits fünf Anmeldungen für die Volksschule Bärndorf aufliegen, wie aus einem Schreiben von Vizebürgermeister Klaus Baumschlager an Landesrat Amon hervorgeht. „In den darauffolgenden Schuljahren steigt die Kinderanzahl auch wieder an und es ist absehbar, dass auch in den kommenden Jahren immer wieder Kinder die schulische Laufbahn in der VS Bärndorf beginnen“, so Baumschlager.

Eltern ermittelten Bedarf

Wie es mit den Anmeldungen in den darauffolgenden Jahren stehen wird, prognostiziert eine Bedarfsanalyse, die eine Gruppe von Eltern ins Leben gerufen hat. „In allen drei Kindergärten haben wir Listen aufgelegt, sodass sich Eltern eintragen können, wenn sie ihr Kind in die Bärndorfer Volksschule schicken möchten“, sagt Ronald Gamsjäger, selbst betroffener Vater. So entstand eine vage Vorausschau auf die Schülerzahlen kommender Jahre. Demnach soll es nach den fünf Anmeldungen im Schuljahr 2024/2025 schon eine Steigerung auf acht Anmeldungen im Schuljahr 2025/2026 geben, so Gamsjäger. Für Bürgermeister Günter Gangl sei es zu diesem Zeitpunkt zwar schwierig den Fortbestand zu garantieren, doch „wenn die Anmeldungen gut laufen, sollte das aus meiner Sicht kein Thema für die nächsten Jahre sein“.

Recht auf eine sehr gute Ausbildung

Kleine Schulstandorte unter 20 Kindern würden ein Sonderkontingent an Unterrichtsstunden brauchen, sagt Schulqualitätsmanagerin Waltraud Huber-Köberl, Abteilungsleiterin der Bildungsregion Liezen. Trotz geringer Schülerzahl müsse gesichert sein, dass jedes Kind alle Stunden, die im Lehrplan verankert seien, auch erhält. Schließlich habe jedes Kind in der Bildungsregion Liezen das Recht auf eine sehr gute Ausbildung, so Huber-Köberl. Dieses Sonderkontingent sei nun von Bildungslandesrat Werner Amon genehmigt worden. Damit ist der Schulstandort für das nächste Schuljahr gesichert und steht danach unter Beobachtung.

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