Bürgermeister Hermann Trinker führt die Liste Schladming wieder in die Gemeinderatswahl. Neben erfahrenen und neuen Kandidaten sticht ÖVP-Urgestein Alfred Brandner hervor. Die Liste verspricht weiterhin gegen den Immobilien-Investorendruck und Zweitwohnsitze ...
Bürgermeister Hermann Trinker führt die Liste Schladming wieder in die Gemeinderatswahl. Neben erfahrenen und neuen Kandidaten sticht ÖVP-Urgestein Alfred Brandner hervor. Die Liste verspricht weiterhin gegen den Immobilien-Investorendruck und Zweitwohnsitze aufzutreten.
Anfang der Woche lud die Liste Schladming ins Klang-Film-Theater, um die Kandidaten für die kommende Gemeinderatswahl vorzustellen. Als Spitzenkandidat geht wieder der amtierende Bürgermeister Hermann Trinker in die Wahl. Ausgewiesenes Ziel ist es, weiterhin den Bürgermeister zu stellen. Wahlentscheidend bei der Gemeinderatswahl vor fünf Jahren war wohl die Zweitwohnsitzproblematik in Schladming. Die Immobilienblase ist seither aufgrund der gestiegenen Baukosten und Zinsen ein wenig abgeflaut, doch der Investorendruck in der WM-Stadt ist dennoch ungebrochen. „Wir haben versucht neue Zweitwohnsitzprojekte zu bremsen und Wohnprojekte für junge Menschen auf Schiene zu bringen“, blickt Bürgermeister Hermann Trinker auf die vergangene Periode zurück. „Als Bürgermeister ist man streng an Gesetze gebunden. Dort, wo schon gewidmet und gekauft ist, hat man als Baubehörde nur eingeschränkte Möglichkeiten“, gab Trinker zu bedenken und betonte: „Die letzten fünf Jahre haben wir nichts gewidmet, was zweitwohnsitzfähig ist.“ Man sei dem Gemeinwohl verpflichtet und niemand bei der Liste Schladming habe Eigennutzinteressen. „Deswegen haben wir uns damals auch entschlossen, den Vizebürgermeister abzuwählen“, so Trinker, der seinem damaligen Fraktionskollegen Hans-Moritz Pott vorwarf, seine Doppelrolle als Vizebürgermeister und Anwalt von Immobilien-Entwicklern auszunützen. Pott wurde von Maria Drechsler im Juli 2023 abgelöst. Bei der kommenden Gemeinderatswahl geht Drechsler als Listenzweite in die Wahl. Auf Platz 3 findet sich mit Jonas Kraml ein junger Neueinsteiger, Finanzstadtrat Alfred Trinker ist auf dem 4. Rang gelistet. Neben amtierenden Gemeinderäten wie Peter Stocker, Maria-Luise Schwab und Michaela Sulzbacher sind einige Neueinsteiger wie Gerhard Pilz oder Birgit Glöckner-Steiner (Ennstal-Classic) erstmals an wählbarer Stelle. Zum ersten Mal unter der Flagge der Liste Schladming, doch keineswegs als unerfahrener Kommunalpolitiker, sticht ÖVP-Urgestein Alfred Brandner hervor. Vor den Gemeinderatswahlen 2020 wurde er unsanft von seinen damaligen Fraktionskollegen aus dem Gremium gedrängt. Sein Erscheinen bei der Wahlparty der Liste Schladming nach den gewonnen Wahlen galt als politisches Statement. Brandner arbeitete 32 Jahre bei der ÖVP Schladming mit, davon 15 Jahre als Finanzstadtrat und eineinhalb Jahre als Vizebürgermeister. Aus der ÖVP ist er vor vier Jahren ausgetreten, die Gemeindepolitik habe er die letzte Periode aus der Distanz mitverfolgt. „Es weht ein rauer Wind von allen möglichen politischen Seiten“, ist sich Brandner bewusst und mahnt seine Mitstreiter: „Wir müssen uns kräftig anstrengen, um eine entsprechende Mandatszahl zu erreichen und den Bürgermeister zu erhalten.“
Hermann Trinker erwähnte die umgesetzten und auf Schiene gebrachten Projekte der letzten fünf Jahre wie die Errichtung des Ennsparks, den Neubau der Kinderkrippe am ATV-Grundstück, das Einsatzzentrum oder den Ankauf des Postparkplatzes. In der kommenden Periode stehen die Erneuerung des Hauptplatzes, der Schulumbau sowie die Entwicklung der Flechlgründe am Programm. Für den Schutz der Talbachklamm und gegen die Wasserkraftwerke an der Enns werde man sich weiterhin einsetzen.