In Schladming-Dachstein gibt eine Studie Aufschluss über die Nachhaltigkeit der Ski-WM 2013.
Ergebnis: Der wirtschaftliche Impuls durch den Tourismus in der Region konnte seither um 74 Prozent gesteigert werden.
Die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm geht ins ...
In Schladming-Dachstein gibt eine Studie Aufschluss über die Nachhaltigkeit der Ski-WM 2013.
Ergebnis: Der wirtschaftliche Impuls durch den Tourismus in der Region konnte seither um 74 Prozent gesteigert werden.
Die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm geht ins Finale. Ob Großevents wie dieses auch einen langfristigen Nutzen haben, hat man sich in Schladming-Dachstein gefragt. Der einstige Austragungsort von 2013 hat eine Studie bei economixs, dem Institut für angewandte Wirtschafts- und Sozialforschung, in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: „Die WM hat einen Turbo ausgelöst“, sagt Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen. Denn laut Studie hat sich der jährliche wirtschaftliche Impuls durch den Tourismus in der Region Schladming-Dachstein seit der Ski-WM 2013 um ganze 74 Prozent erhöht. Lag dieser damals noch bei 731 Millionen Euro, sind es heute 1,27 Milliarden Euro. Grund für diese Steigerung sei jedoch nicht die Erhöhung der Bettenanzahl, wie Mathias Schattleitner, Geschäftsführer der Erlebnisregion Schladming-Dachstein, betont: „Zur Ski-WM 2013 haben wir rund 2,8 Millionen Nächtigungen pro Jahr verzeichnet. Mit der fast gleichen Anzahl von Betten konnten wir im Jahr 2024 rund 3,9 Millionen Nächtigungen verbuchen, also um rund 1 Million mehr.“ Grund dafür: „Der Effekt im Winter war mit 330.000 Nächtigungen zwar sehr gut, doch den weitaus größere Anteil von rund 650.000 Nächtigungen nahm der Sommeranteil ein“, so Schattleitner. Durch die Ausrichtung der Ski-WM war es Schladming-Dachstein also gelungen, sich von der Wintersportdestination zur Ganzjahresurlaubsregion zu entwickeln. Denn auch wenn Schladming-Dachstein bis zur WM bereits am österreichischen Markt beliebt war, der internationale Durchbruch sei erst mit der Ski-WM gelungen, wie Schattleitner betont. Auch für Andreas Keinprecht, den ersten Vorsitzenden des Tourismusverbandes Schladming-Dachstein, ist klar: „Die Ski-WM hat viele positive Effekte gebracht und einen entscheidenden Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung der Region Schladming-Dachstein gelegt.“ Heute zählt die Region Schladming-Dachstein zu den fünf größten Tourismusdestinationen Österreichs.
Staatliche Einnahmen in Milliardenhöhe
Studienautor Florian Schwillinsky von economixs hat neben der Wertschöpfung auch die staatlichen Einnahmen aus dem Tourismus untersucht. So seien allein im Jahr 2024 aus dem Tourismus der Region 165 Millionen Euro als Einnahmen für den Staat entstanden. Auf die Jahre seit der WM hochgerechnet, ergebe dies die gewaltige Summe von 2 Milliarden Euro, die die öffentlichen Gebietskörperschaften haben einnehmen können, so Schwillinsky. Stellt man dies in ein Verhältnis zu den für die WM getätigten Investitionen, bekam die öffentliche Hand für jeden investierten Euro fast das Doppelte zurück. Und auch bei den Jobs habe man zulegen können. Seit der WM 2013 sei die Anzahl von Menschen, die auf Vollzeitbasis das ganze Jahr über einen Job im Tourismus haben, um 485 gestiegen, so der Studienautor.
Grundstein für Großinvestitionen
Derzeit sichert der Tourismus über 8100 Vollzeitarbeitsplätze in der Region, 4100 davon direkt in den Tourismusbetrieben und Seilbahnen. Einer der größten Arbeitgeber der Region sind die Planai-Hochwurzen-Bahnen, die 430 Arbeitsplätze bieten. Davon seien 310 Personen ganzjährig im Unternehmen beschäftigt, so Georg Bliem, der die positiven Effekte der Ski WM auf das Seilbahnunternehmen schildert: „Die Ski-WM brachte nicht nur internationale Aufmerksamkeit, sondern legte den Grundstein für die Umsetzung zahlreicher Großprojekte, die die Planai heute als ganzjähriges Freizeitunternehmen auszeichnen.“ Dazu zählen der „Energiekristall“ am Dachstein, die neue Gondelbahn Rohrmoos I, das Wintersportzentrum West und der Bikepark Schladming. „Mit rund 120 Millionen Euro Investitionen seit 2015 treiben wir die Modernisierung und Weiterentwicklung konsequent voran“, sagt Bliem.